2014 - Herbsttour Rot Grätli

Rot Grätli

So schön wie der Sommer 13 war, so schrecklich trüb und nass war dieser Sommer. Umso erstaunlicher, dass wir es mit unserem Tourendatum auf so ein herrliches Herbst-Wochenende getroffen haben.

Am Nachmittag des 13. Septembers trafen wir uns in Wolfenschiessen, von wo wir uns 14 Nasen mit dem Postauto nach Oberrickenbach chauffieren liessen. Hier ging es mit 2 Gondeln zum Bannalp-See und nach wenigen Metern bereits ins Seerestaurant, das von Nebel eingehüllt war. Gestärkt durch einen Apéro (Fleisch-/Käseplatte und Wein) nahmen wir die halbe Stunde zum Urnerstaffel unter die Füsse. Um 18.00 trafen wir dort ein, bezogen das Massenlager und konnten schon bald zu Tische schreiten, wo wir mit einem feinen, frischen, grünen Salat und Nudeln mit Paprika-Stroganoff verwöhnt wurden. Dank Jass, Wein und anregenden Gesprächen verflog die Zeit im Nu und man freute sich auf den Schlaf. Der vollbelegte 12-er-Massenschlag im feuchten Keller mit nur einem kleinen Fenster und seinen badewannen-förmig durchhängenden Matratzen trübte aber so manchem seine Vorfreude. Am Morgen war fast jeder der Meinung kaum geschlafen zu haben, was aber durch das emsige Schnarchen einiger Herren doch widerlegt werden musste.

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Am Sonntag hiess es also um 07.15 Uhr Tagwache und nach einem Zmorgen starteten wir um 08.30 Uhr bei herrlichstem, wolkenlosem, klarem Herbstwetter in Richtung Bannalper Schonegg, von wo wir nach einer Rast über Felsen mit kurzen Fixseilen, auf denen vor wenigen Jahren noch ein „ewiger“ Firnschnee lag, zum Rot Grätli aufstiegen. Mit herrlichem Weitblick sowohl gegen Norden (Brisen, Rigi, Schwalmis, Glatti Grat), als auch gegen Westen (imposanter, spitzkegeliger Hasenstock), Osten (Engelberger und Uri-Rotstock) und Süden (Wetterhorn, Mittelhorn, Rosenhorn, Schreckhorn, Luteraarhorn, Finsteraarhorn, Titlis und Krönten) verbrachten wir hier unsere Mittagsrast. Nun hiess es den langen Weg zur Rugghubelhütte und von hier zum Ristis abzusteigen, von wo die Luftseilbahn nach Engelberg den Marsch etwas verkürzte.

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Der Schreibende und Pia Lottenbach hingegen wollten vom Rot Grätli noch einen Abstecher auf den Hahnen (2606 müM) machen. Wir suchten uns einen Weg durch das weglose Karstgebiet, in etwa die Höhe haltend und unterschätzen dieses Vorhaben ganz gewaltig. Erst um 15.30 standen wir am Fusse des Hahnen, der inzwischen von Nebel eingehüllt war. Der einzig richtige Entscheid war, hier das Unterfangen abzubrechen und schnellstmöglich direkt in Richtung „Ende der Welt“ abzusteigen. Da der Nebel aber noch schneller abstieg, als wir es konnten, war im - nach wie vor weglosen - Gelände der Orientierungssinn gefragt. Nach 3 Stunden steilem Abstieg über Stein-/Gras-Hänge und Geröllhalden gelangten wir endlich nach Furggi und von da auf einem sehr steilen Weg nach Horbis. Von hier nahmen wir das Taxi zum Bahnhof Engelberg. Nun, wie die anderen, nur etwa 2 Stunden später, brachte uns der Zug zurück nach Wolfenschiessen. Zufrieden mit Gott und der Welt, weil die übersäuerten Oberschenkel und die Blasen an den Füssen kaum noch andere Gedanken zuliessen ging’s individuell nach Hause.



Teilnehmer
13 Erwachsene und 1 Kind:

Markus Dahinden
Thomas, Silvana, Fiona Waser
Erich und Pia Lottenbach
Patrick und Sonja Stalder
Thomas und Tobias Lottenbach mit Fabienne Hug
René und Franziska Brechbühl
Alex Suter